Donnerstag, 13. Oktober 2011

Planänderung: Wir fliegen nach Peking!

Levi ist ein bisschen erkältet. Ich bin ziemlich müde. Und auch Markus sieht man die Anstrengung der letzten Tage an. Dennoch sind wir glücklich. Das macht es nicht leichter.
Die Wüste Gobi wartet auf uns. Südgobi. Ein wackeliger Flug nach Daladzadgad, einige rumpelige Stunden Jeep über wegloses Gelände. Gigantische sandige Weite. Eine neue Variante dieses besonderen mongolischen Lichtes. Hmmmm.

Gestern ist der erste Schnee gefallen in der Südgobi erzählt Aimee, unser neuer weiblicher Guide, der uns in die Gobi begleiten soll. Ihr Deutsch hat sie in Chemnitz gelernt. Zu DDR Zeiten. Sie lacht. Ihr Tonfall ist hart, laut und zackig. Ihr Arbeitgeber ist das ehemalige touristische Staatsunternehmen Juulchin Tours. Die Mongolei ist seit einigen Jahren eine Demokratie, bellt Aimee. Verbessert hat sich dadurch auch nichts. Sie schaut uns ernst in die Gesichter.

Levi hält sich an meinen Schultern fest umklammert mich mit den Beinen und beobachtet Aimee unter meinem Arm hervorschlinselnd. Ihre kurzen schwarzen Haare stehen zu allen Seiten ab und die Haare oberhalb ihrer Oberlippe zielen wie Torpedos auf mich: Morgen um 5 Uhr in der Früh hole ich euch ab.
Hilfe.

Wie aus Protest läuft Levi ein riesiger Faden Rotz aus der Nase. Ich ziehe daran, um ihn komplett zu entfernen, Levi plärrt. Kenne ich schon. Was ihm gehört will er behalten.

Plötzlich spüre ich mein Halsweh, wie um mich in meinen immer stärker werdenden Zweifeln zu unterstützen hustet Levi. Könnte aber auch sein Protesthusten sein.

Wir liegen vor unserer Jurte in der Herbstsonne nördlich von Ulan Batar und haben eigentlich genug. Unsere Körper sind wohlig gewärmt von der Sonne. Unsere Mägen zufrieden von dem gesunden leichten endlich mal wieder fleischfreien Lunch und unsere Seele in freudiger Erwartung einer entspannten von elektrischen Heizungen gewärmten Nacht.

Die Mongolei war ein hervorragendes Reiseland für uns Drei die letzten Tage. Aber die zunehmende nächtliche Kälte scheint eine Nummer zu groß für Levi. Und uns. Zumindest in Kombination mit der Abgeschiedenheit der südlichen Gobi und den damit einhergehenden noch einfacheren Lebensbedingungen. Schlafbedingungen.

Die letzten Winter waren extrem hart, hat Aimee uns noch erzählt bevor sie ging. Viele Tiere sind verendet und so waren zahlreiche Nomaden gezwungen ihr Leben in den Jurten aufzugeben und in die Stadt zu ziehen.

Uns sitzen die ständigen Kontrollen der letzten Nächte a la: „ist er warm genug? Schwitzt er zu stark? Heiz den Ofen an, seine Windel ist voll....“noch in den Knochen .
Peking: 25 Grad und Sonne. Sagt die iphone app.
Unser Zimmer im Opposite House in Peking ist auch ab morgen schon verfügbar, sagt Lilo von der Reservierung. Levi niest. Ich buche die Flüge um. Peking, wir kommen!

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1 Kommentar:

  1. Viel Freude in Peking und dann seid ihr ja demnächst wieder auf dem Rückweg..... dafür toitoitoi. ich bin gespannt auf weitere Dokumentationen eurer Reise.
    Nach dem Motto: ' was für die Mama gut ist, kann für das Kind nicht schlecht sein' genieße noch die letzten Tage des unterwegs sein. beste Grüße geertnerin

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