Ich fühle mich als Laienschauspielermutter. Das gebe ich auch offen gegenüber Levi zu. Ich kenne kaum Vorbilder hinsichtlich einer für mich passenden Mutterrolle, kaum Muster und Regeln aus irgendwelchen Büchern mit denen ich mich identifizieren möchte. Klar gibt es tolle Bücher mit vielen Erklärungen und Anregungen. Und es gibt viele Eltern, die machen das ganz toll mit ihren Kids.
Trotzdem schwimme ich oft im Ozean des Unbekannten, wenn es um Levi und mich und Levi geht. Meine Intuition und meine Werte leisten gute Dienste, aber vor ganz banalen Situationen wie: Levi schreit wie am Spiess beim Windelnwechseln. Und zeigt mir auf beeindruckende Weise wie dreh- und windbar sein Körper ist. Das nervt. Und verunsichert. Klar ziehe ich die Sache konsequent durch. Aber Spass macht es keinen. Und wenn Levi längst wieder fröhlich durch die Gegend schnuckert fühle ich mich immer noch irgendwie schlecht.
Learning: Streitkuktur zwischen Levi und mir ist wichtig, in deren Rahmen auch harte Auseinandersetzungen ausgetragen werden ohne dass die grundsätzliche Liebe und Leichtigkeit flöten geht. Also: auch gefühlt nicht, oder die Angst da ist, beim Sohn könnte es so sein.
Ich glaube mittlerweile, dass für mich auch in dieser besonderen Beziehung ein gesundes Mittel aus Nähe und Distanz her muss. Und ich glaube, dass das auch für Levi gut ist. Ich bin kein bisschen eifersüchtig, wenn er sich hier auf Reisen intensiv mit anderen Menschen beschäftigt. Im Gegenteil, ich bewundere seine intuitive Menschenkenntnis bei der Auswahl und sein Urvertrauen, sich auf diese Leute einzulassen. Ich hoffe, dass ich künftig kein schlechtes Gewissen mehr habe, wenn ich ihn bei Amy, seiner Nanny lasse.
Ich finde es toll, wie intensiv ich die Zeit mit Levi gestalte und geniesse. Ich will ihn nicht abwickeln und organisieren. Ich versuche, in jedem Moment das Spezielle zu sehen und ihn und uns zu zelebrieren. Das gelingt mir auch, aber deswegen bin ich auch ständing hungrig. Diese Einstellung ist eine echte Herausforderung. Und nichts, wirklich nichts gegen Menschen, die hier pragmatischer und energieschonender Vorgehen. Ich bin halt nur anders.
Dennoch betrachte ich Levi nicht als den einzigen Sinn meines Lebens, oder als Mittelpunkt. Er ist ein wichtiger, unglaublich intensiver und schöner Teil meines Lebens. Mein Leben war aber vor Levi auch schön. Und wenn er mehr und mehr seine Wege geht, werde ich zwar die eine oder andere Träne verdrücken, aber dennoch mit mir und meinem Leben genug anzufangen wissen.
Deswegen ist es mir jetzt auch schon so wichtig, seine Momente ohne mich zu respektieren. Deswegen betrachte ich ihn auch nicht als abhängiges Baby, sondern als gleichberechtigten Menschen, der halt noch nicht so gut sprechen kann. Und trotzdem ist er meine Archillesverse, dennoch denke ich oft: passt das jetzt? Warum schreit er so beim Anziehen? Ist schon klar, er will halt lieber der Thermoskanne hinterherjagen. Aber trotzdem. Passt das jetzt, dass ich ihn im Nebenabteil spielen lasse ohne danebenzusitzen?
Und so wie ich merke, dass diese durch Levi erzwungene Art des slow travel meiner Seele auch extrem gut bekommt, denke ich, dass ich an mein Leben, meinen Anspruch an mich selber etwas weniger perfektionistisch herangehen sollte?!? Verbissenheit ist doch eine Eigenschaft, die ich am meisten verabscheue... Entspannt durchs Leben, auch das Leben mit Levi floaten, mit meinem Verhalten und meinen Entscheidungen ok sein, egal aus wievielen Perspektiven sie vielleicht schräg daherkommen. Das ist es doch.
Mit dem Gefühl wie nach einer genialen Vorspeise und dem ersten Glas Wein an ,die Sache' heranzugehen: voller Vorfreude, aber auch schon zufrieden und mit einer beschwingten beflügelnden Leichtigkeit.
Mann, das klingt nach einem schoenen Ziel...
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Trotzdem schwimme ich oft im Ozean des Unbekannten, wenn es um Levi und mich und Levi geht. Meine Intuition und meine Werte leisten gute Dienste, aber vor ganz banalen Situationen wie: Levi schreit wie am Spiess beim Windelnwechseln. Und zeigt mir auf beeindruckende Weise wie dreh- und windbar sein Körper ist. Das nervt. Und verunsichert. Klar ziehe ich die Sache konsequent durch. Aber Spass macht es keinen. Und wenn Levi längst wieder fröhlich durch die Gegend schnuckert fühle ich mich immer noch irgendwie schlecht.
Learning: Streitkuktur zwischen Levi und mir ist wichtig, in deren Rahmen auch harte Auseinandersetzungen ausgetragen werden ohne dass die grundsätzliche Liebe und Leichtigkeit flöten geht. Also: auch gefühlt nicht, oder die Angst da ist, beim Sohn könnte es so sein.
Ich glaube mittlerweile, dass für mich auch in dieser besonderen Beziehung ein gesundes Mittel aus Nähe und Distanz her muss. Und ich glaube, dass das auch für Levi gut ist. Ich bin kein bisschen eifersüchtig, wenn er sich hier auf Reisen intensiv mit anderen Menschen beschäftigt. Im Gegenteil, ich bewundere seine intuitive Menschenkenntnis bei der Auswahl und sein Urvertrauen, sich auf diese Leute einzulassen. Ich hoffe, dass ich künftig kein schlechtes Gewissen mehr habe, wenn ich ihn bei Amy, seiner Nanny lasse.
Ich finde es toll, wie intensiv ich die Zeit mit Levi gestalte und geniesse. Ich will ihn nicht abwickeln und organisieren. Ich versuche, in jedem Moment das Spezielle zu sehen und ihn und uns zu zelebrieren. Das gelingt mir auch, aber deswegen bin ich auch ständing hungrig. Diese Einstellung ist eine echte Herausforderung. Und nichts, wirklich nichts gegen Menschen, die hier pragmatischer und energieschonender Vorgehen. Ich bin halt nur anders.
Dennoch betrachte ich Levi nicht als den einzigen Sinn meines Lebens, oder als Mittelpunkt. Er ist ein wichtiger, unglaublich intensiver und schöner Teil meines Lebens. Mein Leben war aber vor Levi auch schön. Und wenn er mehr und mehr seine Wege geht, werde ich zwar die eine oder andere Träne verdrücken, aber dennoch mit mir und meinem Leben genug anzufangen wissen.
Deswegen ist es mir jetzt auch schon so wichtig, seine Momente ohne mich zu respektieren. Deswegen betrachte ich ihn auch nicht als abhängiges Baby, sondern als gleichberechtigten Menschen, der halt noch nicht so gut sprechen kann. Und trotzdem ist er meine Archillesverse, dennoch denke ich oft: passt das jetzt? Warum schreit er so beim Anziehen? Ist schon klar, er will halt lieber der Thermoskanne hinterherjagen. Aber trotzdem. Passt das jetzt, dass ich ihn im Nebenabteil spielen lasse ohne danebenzusitzen?
Und so wie ich merke, dass diese durch Levi erzwungene Art des slow travel meiner Seele auch extrem gut bekommt, denke ich, dass ich an mein Leben, meinen Anspruch an mich selber etwas weniger perfektionistisch herangehen sollte?!? Verbissenheit ist doch eine Eigenschaft, die ich am meisten verabscheue... Entspannt durchs Leben, auch das Leben mit Levi floaten, mit meinem Verhalten und meinen Entscheidungen ok sein, egal aus wievielen Perspektiven sie vielleicht schräg daherkommen. Das ist es doch.
Mit dem Gefühl wie nach einer genialen Vorspeise und dem ersten Glas Wein an ,die Sache' heranzugehen: voller Vorfreude, aber auch schon zufrieden und mit einer beschwingten beflügelnden Leichtigkeit.
Mann, das klingt nach einem schoenen Ziel...
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so ein bisschen eben die sicherheit, dass alles okay so ist, wie es ist - und das, wenn man was schief geht, man daraus lernen kann und es auch okay ist, weil man wieder etwas mehr von sich gelernt hat. ich finde dein ziel schön.
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