Ich bin echter Olga Fan. Levi auch. Heute morgen krabbelt er ganz vor, zum Samovar, hinter dem rechts Olgas und Marinas Abteil liegt. Wie immer bremse ich ihn vor dem Samovar, da wo der Teppich aufhört, ab. Er wehrt sich, wie immer, denke ich. Aber er zappelt etwas wütender als sonst. Und ruft. Laut. Dadadaaaat. Aha. Nochmal. Seine Augen blitzen: dadadaaaat.
Olga steckt ihren hellblonden wassergrünbeäugten Kopf aus der Kabine. Oiii, sagt sie. Leeeevi! Verschwindet kurz wieder und kommt mit einer Kamera zurück. Darf ich, fragt sie. Levi strahlt, lasst sich von Olga auf den Teppich setzen, an den Füssen kitzeln, lacht sein glucksendsten Lachen.
Manchmal schaut er nach mir. Kurz. Zur Sicherheit. Ich lächle mein Mama ist da und alles ist gut Lächeln. Und Levi strahlt. Für Olga. Olga ist der Knaller. Klein, also für russische Verhältnisse, knappe 168 cm schätzunhsweise, schlank, volle Lippen, breite Wangenknochen, leicht nach oben gebogene wassergrüne Augen. Wie eine Mongolin in westlicher Schale, also Haut, Augenfarbe.
Sie schmeisst den Waggon. Ist Waggonschaffnerin. Zapft mir heisses Wasser, staubsaugt alles durch, putzt die Sanitäranlagen. Immer einen irgendwie spitzbübischen Anflug von Laecheln um Lippen und Augen. Sie wechselt mehrmals täglich die Uniform: zum Putzen, zum Waggonabgehen, zum vor dem Zug stehen, wenn wir irgendwo halten.
25 Minuten sagte sie zu mir, als ich in Omsk mit Levi in der Kindertrage vorm Bauch aus dem Zug hüpfe. Sie hat Spass daran, ihr Deutsch an mir zu üben. Ich lache sie an. Danke! Trotzdem hat sie uns genau im Blick auf dem Bahnsteig. Wenn sie merkt, dass ich es merke lächelt sie und schaut weg. Kurz.
Olga hat, wie viele Russen, denen ich begegne, eine Ausstrahlung von Ruhe, Selbstverständlichkeit und Selbstsicherheit. Sie kommt aus Irkutzk, eine echte Sibirjakin. Mein Grossvater starb in einem sibirischen Arbeitslager. Heißt es. Vielleicht konnte er auch fliehen? Und hat in Sibirien eine Familie gegründet? Vielleicht kommen mir deswegen diese grünen Augen so vertraut vor? Vielleicht sind deswegen alle so nett zu uns? Weil sie uns erkennen?
Mäh!!!! Ok, Levi, sie sind nett zu uns, weil sie auf dich stehen, wie konnte ich das nur vergessen... Olga studiert Transportwissenchaften, so hat sie es übersetzt. Klingt nach Ingenieurstudium, finde ich. Und auf einmal sehe ich diese aparte junge Frau in noch einem wunderbareren Licht. Sie hat Pläne, was im Kopf, studiert ein Fach, dass mit Bewegung zu tun hat. Sie ist nicht nur herzensgut und putzt und kocht Tee. Und liebt Levi.
Levi krabbelt wieder Richtung Samovar. Und ich laufe lächelnd hinterher. Mal schauen was sie jetzt erzählt...
Beitrag kommentieren
Olga steckt ihren hellblonden wassergrünbeäugten Kopf aus der Kabine. Oiii, sagt sie. Leeeevi! Verschwindet kurz wieder und kommt mit einer Kamera zurück. Darf ich, fragt sie. Levi strahlt, lasst sich von Olga auf den Teppich setzen, an den Füssen kitzeln, lacht sein glucksendsten Lachen.
Manchmal schaut er nach mir. Kurz. Zur Sicherheit. Ich lächle mein Mama ist da und alles ist gut Lächeln. Und Levi strahlt. Für Olga. Olga ist der Knaller. Klein, also für russische Verhältnisse, knappe 168 cm schätzunhsweise, schlank, volle Lippen, breite Wangenknochen, leicht nach oben gebogene wassergrüne Augen. Wie eine Mongolin in westlicher Schale, also Haut, Augenfarbe.
Sie schmeisst den Waggon. Ist Waggonschaffnerin. Zapft mir heisses Wasser, staubsaugt alles durch, putzt die Sanitäranlagen. Immer einen irgendwie spitzbübischen Anflug von Laecheln um Lippen und Augen. Sie wechselt mehrmals täglich die Uniform: zum Putzen, zum Waggonabgehen, zum vor dem Zug stehen, wenn wir irgendwo halten.
25 Minuten sagte sie zu mir, als ich in Omsk mit Levi in der Kindertrage vorm Bauch aus dem Zug hüpfe. Sie hat Spass daran, ihr Deutsch an mir zu üben. Ich lache sie an. Danke! Trotzdem hat sie uns genau im Blick auf dem Bahnsteig. Wenn sie merkt, dass ich es merke lächelt sie und schaut weg. Kurz.
Olga hat, wie viele Russen, denen ich begegne, eine Ausstrahlung von Ruhe, Selbstverständlichkeit und Selbstsicherheit. Sie kommt aus Irkutzk, eine echte Sibirjakin. Mein Grossvater starb in einem sibirischen Arbeitslager. Heißt es. Vielleicht konnte er auch fliehen? Und hat in Sibirien eine Familie gegründet? Vielleicht kommen mir deswegen diese grünen Augen so vertraut vor? Vielleicht sind deswegen alle so nett zu uns? Weil sie uns erkennen?
Mäh!!!! Ok, Levi, sie sind nett zu uns, weil sie auf dich stehen, wie konnte ich das nur vergessen... Olga studiert Transportwissenchaften, so hat sie es übersetzt. Klingt nach Ingenieurstudium, finde ich. Und auf einmal sehe ich diese aparte junge Frau in noch einem wunderbareren Licht. Sie hat Pläne, was im Kopf, studiert ein Fach, dass mit Bewegung zu tun hat. Sie ist nicht nur herzensgut und putzt und kocht Tee. Und liebt Levi.
Levi krabbelt wieder Richtung Samovar. Und ich laufe lächelnd hinterher. Mal schauen was sie jetzt erzählt...
Beitrag kommentieren
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen