Ritas Vater fragt: "Julia, where are you from?" Ich zeige ihm München auf Levis aufblasbarer Schwimmballweltkugel. Dann zeige ich auf Irkutzk. 20 cm weiter rechts unten. Wir lachen. Levi zupft an meinem Hosenbein und mäht! Rudert mit seinen Armen nach dem Weltenball. Ich werfe ihm den Ball vor die Nase und schon jagen er und Rita hinterher. Super. Heute wird es was mit dem Mittagsschlaf!
Den haben wir uns auch verdient. Denn wir haben heute schon das gefährlich scheppernde Metallmonster besiegt! Auf dem Weg zum Restaurant müssen wir von einem Waggon in den nächsten wechseln. Kein Problem. Eigentlich. Levi sitzt auf meiner linken Hüfte, Nase vor meine gereckt. Ich öffne die erste Metalltuer, normale Klinke. Es wird ohrenbetaeubend laut. Levi reisst die Augen auf, ich spüre, wie sich seine Finger tiefer in meine Schulter graben. Ich halte inne, mein Herz pocht, ich versuche meinen Sohn gelassen anzulächeln. Scheint zu klappen, jedenfalls fängt er nicht an zu weinen. Mir ist nach Rückzug, aber ich habe Levi ein Mittagessen jenseits der mitgeschleppten Hippgläschen versprochen. Also: Konzentration.
Der Boden bebt, ich kann die Gleise, Sand und Gras sehen. Der freie Raum zwischen den zwei Waggons ist ganz schön groß. Wind bläst mir ins Gesicht, ich kann keine Türklinke am rettenden Metallufer ausmachen. Aber einen leuchtenden Punkt. Gelb und zuversichtlich. Wird die Tür aufgehen, wenn ich den Punkt treffe. Und wird die Tür hinter uns zufallen, bevor sich die andere öffnet? Hölle!
Levi schlingt seine Beine um meine Taille, so dass ich kaum noch atmen kann. Mein Herz pocht, für Levi bin ich der Anker im scheppernden Metallmeer. Ich hüpfe über das Nichts, drücke, die Tür geht auf, wir gleiten an das sichere Ufer. Ganz schoen spannend, dieser Transsibauftakt!
Beitrag kommentieren
Den haben wir uns auch verdient. Denn wir haben heute schon das gefährlich scheppernde Metallmonster besiegt! Auf dem Weg zum Restaurant müssen wir von einem Waggon in den nächsten wechseln. Kein Problem. Eigentlich. Levi sitzt auf meiner linken Hüfte, Nase vor meine gereckt. Ich öffne die erste Metalltuer, normale Klinke. Es wird ohrenbetaeubend laut. Levi reisst die Augen auf, ich spüre, wie sich seine Finger tiefer in meine Schulter graben. Ich halte inne, mein Herz pocht, ich versuche meinen Sohn gelassen anzulächeln. Scheint zu klappen, jedenfalls fängt er nicht an zu weinen. Mir ist nach Rückzug, aber ich habe Levi ein Mittagessen jenseits der mitgeschleppten Hippgläschen versprochen. Also: Konzentration.
Der Boden bebt, ich kann die Gleise, Sand und Gras sehen. Der freie Raum zwischen den zwei Waggons ist ganz schön groß. Wind bläst mir ins Gesicht, ich kann keine Türklinke am rettenden Metallufer ausmachen. Aber einen leuchtenden Punkt. Gelb und zuversichtlich. Wird die Tür aufgehen, wenn ich den Punkt treffe. Und wird die Tür hinter uns zufallen, bevor sich die andere öffnet? Hölle!
Levi schlingt seine Beine um meine Taille, so dass ich kaum noch atmen kann. Mein Herz pocht, für Levi bin ich der Anker im scheppernden Metallmeer. Ich hüpfe über das Nichts, drücke, die Tür geht auf, wir gleiten an das sichere Ufer. Ganz schoen spannend, dieser Transsibauftakt!
Beitrag kommentieren
Hallo Julia, im Zug ist es bestimmt echt spannend für Levei. Schreibe später weiter, wenn ich den Bericht durchgelesen habe. Lg Ottina
AntwortenLöschen