Dienstag, 13. September 2011

Zugkoller zweiten Grades, mindestens!!!

Heute wache ich um 4 Uhr morgens auf. Moskauer Zeit. Die wird nämlich unabhängig von der Zeitzone, in der wir uns befinden im Zug angezeigt. Und auf den Bahnsteigen auch. Es gibt Züge, die fahren gestern los, erklärt mir Olga, als ich mir heisses Wasser hole. Ich bekam keine Luft mehr, als ich aufwachte. Alles fühlte sich eng an in mir. Raus, konnte ich nur denken. Und: Luft, Fenster auf! Aber das geht nicht.

Levi seufzt zufrieden neben mir, als ich seine Nase berühre. Ich frage mich, wie oft ich schon gecheckt habe in den letzten 10 Monaten, ob Levi noch atmet. Und wann das aufhört. Das Checken.


Ich versuche mich zu konzentrieren, selbst so tief und gleichmässig Luft zu holen wie mein kleiner Sohn. Schwierig. Ausserdem ist da dieser Geruch. Der war gestern Abend noch nicht da. Oder? So süsslich-beissend. Nicht lecker. Ich schüffle an allem im Abteil: Klamotten, Schuhe, Levi, mir. Negativ. Puh. Also raus. Tee.Bei offener Abteiltür fühle ich mich schon besser.

Auf dem Weg zum Samovar rieche ich es. Auf dem Gang, aus den offen stehenden Abteiltüren. Aber war eigentlich klar, dass 8 Garküchen in einem Waggon- ausser mir versorgen sich alle nicht im Restaurant, sondern aus mitgebrachten Vorräten aller Art- bei nicht oeffenbaren Fenstern eine Duftmarke setzt... Zugkoller zweiten Grades, mindestens!!!

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